Zum Tod Heribert Fachingers


Einer unserer Wegbereiter und langjähriger Weggefährte Heribert Fachinger ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren verstorben.

Heribert kam über den in Frankfurt am Main ansässigen Christlichen Friedensdienst (cfd) 1984 als Geschäftsführer zum „Projekt Osthofen“. Er setzte sich vor allem in den Anfangsjahren für die Entstehung einer Gedenkstätte ein. Gerade in dieser Zeit war es besonders wichtig mit den Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort in Kontakt zu kommen und den Dialog zwischen verschiedensten Gruppen zu fördern. Durch seine ruhige und offene Art gelang es ihm immer wieder auch mit Menschen unterschiedlichster Auffassungen ins Gespräch zu kommen. Mit den ehemaligen Häftlingen des KZ Osthofen war er im ständigen engen Kontakt und Austausch.

Auch den Gründungsprozess des Fördervereins Projekt Osthofen e.V. bis zum 16. Oktober 1986 hat er intensiv begleitet und konnte im Sommer 1988 mit seinem Arbeitszimmer in einen von zwei angemieteten improvisierten Räumen auf dem ehemaligen Lagergelände „einziehen“. Als Gelände und Gebäude vom Land Rheinland-Pfalz angekauft worden waren, wurde in den 1990er Jahren der Lehrer Wolfgang Schultheis zur pädagogischen Unterstützung an die Gedenkstätte abgeordnet. Jahrelang bildeten die beiden allein, wie sie immer betonten, die „Männerwirtschaft“ vor Ort.


Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer und Organisator zahlreicher Veranstaltungen und Ausstellungen des Fördervereins in der Gedenkstätte bzw. in der Region hat Heribert maßgeblich die pädagogische Arbeit vor Ort geprägt. Unter den Schlagworten „Erinnern – Begegnen – Lernen“ begleitete er bis zu seinem Ruhestand mehr als 20 Jahre lang tausende Besucherinnen und Besucher bei Führungen und Projekttagen in der Gedenkstätte. Aber auch der internationale Austausch von Jugendgruppen (z.B. mit Parma) lag ihm am Herzen.

Für viele Guides war er später Mentor und Ansprechperson. Er war stets offen für ihre Fragen und Anliegen und unterstützte sie bei Problemen, in dem er manchmal auch einfach „nur“ zuhörte und diese Ernst nahm. So unterstützte er auch die Einarbeitung der neuen Geschäftsführerin mit Rat und Tat: Ihm war keine Frage zu viel und man konnte sich auch während seines Ruhestandes jederzeit an ihn wenden.

Wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit und werden ihn vermissen!

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